Wissenswertes

Für Ihre Baustelle – über und unter der Erde

BEWÄHRTER SCHUTZ VON INNEN UND AUSSEN

Sicherer Wassertransport von der Trinkwasserquelle bis zur Abwasserklärung

Die lebensnotwendige Ressource Trinkwasser ist ein zunehmend knappes und kostbares Gut, das es für die kommenden Generationen zu bewahren gilt. Die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser ist die Herausforderung der Zukunft. Zudem gleichbleibend bedeutend ist der Schutz der Trinkwasservorräte gegen Verunreinigungen.

Allzu oft weisen Leitungssysteme Schäden auf und müssen saniert oder erneuert werden. Die Leckagen an Trinkwasserleitungen sind für die Verschwendung wertvoller Ressourcen verantwortlich, während defekte Abwasserleitungen für Flussläufe und Grundwasser ein potenzielles Risiko der Verunreinigung darstellen.

Rohrsysteme aus duktilem Gusseisen bieten eine sichere Verpackung für unser kostbares Gut Trinkwasser. Der sichere Transport von Schmutzwasser durch dichte Rohrleitungssysteme in der Abwasserentsorgung schützt das Grundwasser. Mit dem intelligenten SMARTPIPE Rohrsystem bietet Saint-Gobain PAM in Zusammenarbeit mit externe Partnern eine Lösung für besondere Anforderungen an Rohrleitungssysteme, wie z. B. in Trinkwassergewinnungsgebieten. Die bekannten Werkstoffvorteile von Rohrleitungen aus duktilem Gusseisen in Verbindung mit einem Höchstmaß an Sicherheit in Form einer integrierten Lecküberwachung sind die Hauptbestandteile des SMARTPIPE Rohrsystems.

Abwasserkanäle und - Leitungen in Wassergewinnungsgebieten

Für den Bau von Abwasserkanälen und -leitungen werden nach dem Regelwerk DWA-A 142 besondere Anforderungen an Rohrleitungssysteme für Wasserschutzgebiete und Einzugsgebiete von Wassergewinnungsanlagen gestellt.

Im Hinblick auf den Schutz von Gewässern sind drei Schutzzonen definiert:

Die Schutzzone I für Grundwasser (Fassungsbereich) und Talsperren muss den Schutz der Wassergewinnungsanlage und ihrer unmittelbaren Umgebung vor jeglichen Verunreinigungen und Beeinträchtigungen gewährleisten. In der Schutzzone I dürfen keine Handlungen, Einrichtungen und Vorgänge mit Ausnahme von Maßnahmen zur Sicherung der Wassergewinnung durchgeführt werden.1

Die Schutzzone II für Grundwasser (engere Schutzzone) und Talsperren muss den Schutz vor Verunreinigungen durch pathogene Mikroorganismen sowie vor sonstigen Beeinträchtigungen gewährleisten, die bei geringer Fließdauer und -strecke zur Wassergewinnungsanlage gefährlich sind (Arbeitsblatt DVGW W 101 und DVGW W 102).1

Die Schutzzone III für Grundwasser (weitere Schutzzone) und Talsperren sollte den Schutz vor weitreichenden Beeinträchtigungen, insbesondere vor nicht oder nur schwer abbaubaren chemischen oder vor radioaktiven Verunreinigungen gewährleisten (Arbeitsblätter DVGW W 101 und DVGW W 102). In der Schutzzone III sind der Einbau und der Betrieb von Abwasserleitungen und -kanälen unter Beachtung der notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Gewässer grundsätzlich zulässig.2

 

 

Entwässerungssysteme in Abhängigkeit des Gefährdungspotentials

Die Wahl des Ableitungssystems erfolgt durch eine Beurteilung und Einstufung des Gefährdungspotentials im Vorfeld einer Planungsmaßnahme auf der Basis eines hydrogeologischen Gutachtens.

Die Abbildung zeigt die Ableitungssysteme, die nach dem Regelwerk DWA-A 142 in Abhängigkeit des Gefährdungspotentials möglich sind.

Dabei weist das Abwassersystem INTEGRAL für die Verwendung in der Trinkwasserschutzzone II bereits als einwandiges System für den Einsatz bei einem hohem Gefährdungspotential entsprechende Sicherheiten auf (Zuverlässigkeit von duktilen Gussrohren in der Trinkwasserschutzzone II, IRO GmbH Oldenburg, 2006).

Das SMARTPIPE Rohrsystem mit integrierter Lecküberwachung erfüllt darüber hinaus auch die Anforderungen für den Einsatz bei sehr hohem Gefährdungspotential.

Funktionsweise der Lecküberwachung

Der Umhüllungsaufbau der SMARTPIPE Rohre besteht aus zwei werkseitig im Schlauchextrusions- oder Folienextrusions-Wickelverfahren hergestellten Schichten aus Polyethylen mit einem zwischen beiden Schichten in Längsrichtung verlaufenden Edelstahldraht. Im Verbindungsbereich wird der Draht verbunden und dadurch elektrisch weitergeführt.

Die Lecküberwachung erfolgt über eine oberirdisch angeordnete und wartungsfreie Überwachungseinheit, die mit der zu überwachenden Rohrleitung verbunden ist. Durch Aufbringen einer Messspannung (Niedervoltspannung) kann die Überwachungseinheit den Widerstand des Edelstahldrahtes gegenüber dem der Rohrleitung umgebenden "Elektrolyten" (Erdreich oder Durchflussmedium) messen.

Bei Auftreten einer Beschädigung – von innen oder außen – entsteht eine elektrisch leitende Verbindung infolgedessen der Widerstand sinkt und es zu einem Stromfluss kommt. Schäden werden dadurch ohne Zeitverzögerung erkannt und an die Überwachungseinheit weitergeleitet. Die Schadensmeldung kann über Datenfernübertragung z.B. an eine Leitzentrale oder direkt zu einem Mobilfunktelefon übertragen werden. Das SMARTPIPE Rohrsystem ermöglicht je nach Einsatzzweck eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Lecküberwachung mit der Möglichkeit die Schadenstelle dezimetergenau einzumessen. Dies ist mit den aus dem Pipelinebau bekannten Methoden möglich.

ANWENDUNGSGEBIETE

Das SMARTPIPE Rohrsystem wird in diversen Anwendungsgebieten in der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung mit erhöhten Sicherheitsanforderungen eingesetzt:

  • Trinkwasserschutzzone II, bei Beurteilung eines sehr hohen Gefährdungspotentials
  • Gewerbe und Industrie, wie z.B. Bergbau-/Montanindustrie zum Transport und Überwachung von Brauch- oder Grubenwasser oder bei Setzungsbewegungen des Untergrundes
  • andere Anwendungsfälle mit erhöhtem Sicherheitsbedarf, z.B. Gewässerkreuzungen, ehemals militärisch genutzte Flächen mit kontaminierten Böden
  • Transportleitungen für die Wasserversorgung
  • Kraftwerksleitung

 

1 DWA Regelwerk, Arbeitsblatt DWA-A 142, 01/2016, S. 13.

2 DWA Regelwerk, Arbeitsblatt DWA-A 142, 01/2016, S. 14.

 

Mit freundlicher Unterstützung von

Logo GF

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um dieses Video anzuzeigen.